Lachendorf/text

Auslober: Samtgemeinde Lachendorf
Standort: Lachendorf
Wettbewerb: 06 | 2021
Landschaftsarchitektur: nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner BDA

Neubau Rathaus Lachendorf

Wald und Fluss

Ein Kuckuck ob den Wellen!
Es freut den Waldgesellen,
Dass er mit Berg und Wald
Hier an den Fluss geriet.
Sein Gruß entgegenschallt
Dem neuen Schallgebiet.

Karl Mayer, 1840

Frei nach dem Gedicht von Karl Mayer arrondiert das Rathaus im „Schallgebiet der Natur“ in alle Richtungen – der Fluss grüßt, der Anleger führt in die Bewegung, der Garten lädt zum Verweilen ein und die Geste der offenen Arme empfängt jeden Bürger.

Der Entwurf für das neue Rathaus der Samtgemeinde Lachendorf nimmt die Ausrichtungen der Umgebung für seine Setzung als Skulptur auf und fügt sich mit seiner Geschossigkeit in die vorgefundene Körnung.

Das Haus reagiert auf die Charakteristik der Umgebung und zeigt sich mit unterschiedlichen Gesichtern. Die Geste des Empfangs wird durch einen Unterschnitt verstärkt – die Öffnung zur Lachte wird mit einer großzügigen Terrassierung bis zum Wasser erlebbar; eine überdachte Außenfläche vor der Veranstaltung schützt die Gesellschaft – der Balkon im Obergeschoss ermöglicht den Fernblick.

Die plastische Ausbildung der Fassade interpretiert die Motive vorhandener Fachwerkhäuser in moderner Form. Das begrünte Dach spielt sich in den Naturraum ein.

Herzstück des Rathauses bildet im Zentrum das Foyer, das „das Ziel der Sicherung und Verbesserung der Daseinsvorsorge“ mit räumlicher Dynamik im Verband herstellt.

Im „Schallgebiet der Natur“ entsteht ein Freiraumkonzept, welches den respektvollen Umgang mit dem Bestand und den historisch gewachsenen Strukturen in sich trägt. Polygonale sowie organische Formen bilden einen Verbund aus Vorhandenem und Neuem und lassen signifikante Adressen mit eigener Identität entstehen. Die Abfolge der Freiräume ermöglicht sowohl ein entspanntes Miteinander als auch ein aktives Erleben des Areals.

Ein homogener Belag aus wertigem Betonstein bildet einen „Teppich“, der den Raum wie selbstverständlich durchfließt und dabei eine Abfolge von qualitätsvollen Aufenthaltsorten entstehen lässt. Der gut begeh- und berollbare Belag ermöglicht einen niederschwelligen Zugang in alle angeschlossenen Bereiche. In der Mitte des Betrachtungsbereichs entsteht zwischen Rehrkamp und dem Olen Drallen Hoff ein neue Grüne Mitte mit kommunikativen Angeboten und Aufenthaltsqualitäten für alle Altersgruppen.