Vitalquartier an der Seelhorst/ text

 

Standort: Hannover
Wettbewerb: 06  | 2017

 

Vitalquartier an der Seelhorst

Die vorgegebene städtebauliche Ordnung des „Vitalquartier an der Seelhorst“ wird durch den architektonischen Entwurf zum Leben erweckt. Die Fassaden reagieren durch unterschiedliche Setzungen in Bezug auf Materialität, Maßstäblichkeit der Gliederung, Textur und Profilierung der Oberflächen auf den städtebaulichen Kontext. Es entsteht ein neuer Stadtraum, der im Dialog mit den Qualitäten der Freiräume eine besondere eigenständige Identität entwickelt.

Für die Baublöcke werden zwei auf Geometrie und gefordertes Wohnraumprogramm der Gebäude reagierende Erschließungssysteme entwickelt. Parallel längs zur Fassade angeordnete einläufige Treppenhauskerne ermöglichen die Erschließung von bis zu 5 Wohnungen. Klassische, zweiläufige Treppenhäuser sind als 2- bis 4-Spänner konzipiert. Auf die hohe Anzahl von überwiegend kleineren Wohnungen wird entsprechend mit einem wirtschaftlich optimierten Erschließungssystem reagiert.

Leicht über die Straßenflucht der Gebäude vorspringende und geschossweise versetzt angeordnete Loggien gliedern die Fassaden der Gebäude. Vor die gerade durchlaufenden Südfassaden der Gebäude werden auskragende Balkonplatten gehängt.

Straßen- und giebelseitig erhalten alle Gebäude eine Backsteinfassade mit mineralischer Kerndämmung – an den Gebäuden wird die Ziegelfassade ein Stück auf die „Hofseite“ herumgeführt, so dass zusammen mit dem Fassaden-Rücksprung an den Treppenhäusern „Köpfe“ ausgebildet werden. Dabei sind für die Gebäude unterschiedliche Backstein-Farben vorgesehen.

Eine gleichmäßige Rasterstruktur gliedert die Backsteinfassaden, die Rasteröffnungen werden mit Fenstern und leicht von der Fassadenflucht zurückspringenden, massiven Fassadenflächen „gefüllt“, so dass die Fassaden mit einer lebendigen und maßstäblichen Gestaltung in Erscheinung treten. Die versetzt angeordneten, leicht vorspringenden Balkon-Brüstungen der Gebäude folgen der Gliederung der Rasterstruktur und thematisieren den Übergang zwischen privatem Wohnraum und öffentlichem Straßenraum. Alle Flachdächer werden extensiv begrünt.

 Ziel ist es an diesem Standort „vitales Quartier“ zu schaffen, das durch Architektur und Freiraumgestaltung eine hohe Identität und Aufenthaltsqualität ermöglicht. Das räumlich und baulich klar ablesbare Konzept gliedert sich in öffentliche Straßen- und Platzflächen, private Höfe, Gärten und den Übergang in die freie Natur.