Groner Tor – Göttingen/ text

 

Standort: Göttingen
Wettbewerb: 1. Preis 2009
Bauherr: EBR Projektentwicklung GmbH
Bauzeit: seit 2016
LP: 1–5
BGF: 22.600 m²

Groner Tor, Göttingen

Es ist eine große Chance für ein seit Jahren brach liegendes Areal mitten in Göttingen: Bis Ende 2017 entsteht dort ein modernes Dienstleistungsquartier mit dem neuen Verwaltungssitz der Göttinger Sparkasse, einem 3- Sterne- Plus Hotel sowie einer Tiefgarage.

Auf dem rund 7.700 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Bahnhof und Innenstadt lassen die Sparkasse Göttingen und der Gräfliche Landsitz Hardenberg durch die EBR-Projektentwicklung GmbH das Projekt realisieren.

350 der aktuell etwa 600 Sparkassenmitarbeiter sollen dort zukünftig auf 10.000 Quadratmetern ihrer Arbeit nachgehen. Das neue Hotel des Hoteliers Carl Graf von Hardenberg wird über 120 Zimmer sowie über Tagungsräume und Gastronomie verfügen, außerdem sollen 50 neue Arbeitsplätze entstehen. Durch diese Baumaßnahme erhält auch der Standort der angrenzenden Zoologie der Göttinger Universität eine wichtige Stärkung. Hier soll in den nächsten Jahren ein Wissenschaftsmuseum für ein Gesamtvolumen von mehr als 70 Millionen Euro entstehen.

Mit seinen analogen Baukörpern bezieht sich das Entwurfskonzept auf die historische Nachbarbebauung des zoologischen Instituts. Der Neubau übernimmt die hofseitige Auflösung der Zoologie und öffnet sich im Inneren für zwei unterschiedlich proportionierte Innenhöfe. Durch die Blockrandbebauung und Eckbetonung setzt sich der geplante Baukörper auf dem Planungsgebiet markant in Szene und bildet gemeinsam mit dem Bestand eine Torsituation.

Der Auftakt des Gebäudes wird durch einen fünfgeschossigen Kopf am prominenten Kreuzungsbereich formuliert und verleiht dem Ensemble so ein wiedererkennbares Gesicht durch diese stadträumliche Akzentuierung.

Entlang der Groner Landstraße erstreckt sich die Gebäudekubatur straßenbegleitend und höhengestaffelt in die Tiefe. Die Fassadengestaltung unterstützt das städtebauliche Leitmotiv durch den Einsatz von wenigen, hochwertigen und nachhaltigen Materialien. Durchgängig eingesetzter Vormauerziegel aus grau-beige-farbigen Wasserstrichziegeln fasst die Baukörper als skulpturale Einheit zusammen und verleiht den Oberflächen eine fein nuancierte und lebendige Textur. Gleichmäßig gesetzte Fensteröffnungen gliedern die Baukörper und rhythmisieren die Fassade in einer für die städtebauliche Situation angemessenen Ruhe.